Mit kleinen, persönlichen und überraschenden Gesten können wir Wertschätzung zeigen. Das gelingt, wenn wir zuhören und auf die Bedürfnisse unseres Gegenübers eingehen.
Die folgende Geschichte zeigt dies beispielhaft:
«Vera war Stammkundin in einem kleinen, gemütlichen Restaurant. Mehrmals in der Woche verbrachte sie dort ihre Mittagspause. Oft brachte sie Geschäftskundinnen oder Freunde mit.
Vera mochte das freundliche Personal und das gute Essen, besonders die traditionellen Spaghetti Carbonara, die jeden Donnerstag auf der Speisekarte standen. Für Vera waren sie eines ihrer Lieblingsgerichte – sie machten gute Laune.
Eines Tages bemerkte Vera jedoch, dass das Restaurant die Speisekarte geändert hatte. Die Spaghetti Carbonara standen zwar immer noch auf der Karte, wurden aber mit einer neuen Rezeptur (mit Rahm statt Eiern) angepriesen.
Neugierig probierte sie das neue Gericht, das aber nicht ganz ihren Geschmack traf. Sie erwähnte dies beiläufig beim Bezahlen. Der aufmerksame Kellner, der Vera seit Jahren kannte, merkte sich jedoch ihre Vorliebe für das alte Rezept.
Eine Woche später kam Vera wieder ins Restaurant. Zu ihrer Überraschung brachte ihr der Kellner eine Portion der traditionellen Spaghetti Carbonara und sagte: „Wir haben die alten Spaghetti Carbonara nur für dich zubereitet, Vera! Geniesse sie!“
Vera war von dieser Geste überwältigt. Es war nicht die Tatsache, dass sie ihr Lieblingsgericht serviert bekam, sondern dass sich jemand an ihre Vorlieben erinnerte und sich die Mühe machte, ihr eine Freude zu machen. Ein Erlebnis, von dem sie immer wieder gerne in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis erzählte.»
Hast du selbst schon einmal eine ähnliche Geschichte erlebt?
Herzliche Grüsse
Gisela Bürgler